Strömungsabriss

Heute bin ich echt bedient. RWE gegen Aachen stellte die erwartet schwere Partie dar, wobei für unsere Mannschaft nach zuletzt vier sieglosen Partien heute verlieren strengstens verboten war. Das Wetter lockte über 10.000 Zuschauer an die Hafenstraße, eine tolle Kulisse.

Im Vergleich zu den letzten Partien musste Nico Lucas auf der Bank Platz nehmen, für ihn spielte Robin Urban, Kevin Grund rückte in die Zentrale. Und RWE war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, schaffte es jedoch nicht, die gut postierte Aachener Abwehr zu überwinden und Torgefahr zu produzieren. Aachen kam nach 20 Minuten erstmals vor das Essener Tor, und wie: plötzlich stand der Gäste-Stürmer frei vor Raeder und konnte Ball im Tor unterbringen.

Es dauerte bis zur 37. Minute, bis Zeiger nach einer Freistoßflanke erstmals einen Ball aufs Aachener Tor brachte, der jedoch keinerlei Probleme für den Torwart darstellte. So ging es mit einem ereignislosen 0:1 in die Pause.

Nach dem Wechsel dann beinahe der Paukenschlag. Aus Aachener Anstoß gab es zwei Einwürfe für RWE und anschließend einen Freistoß fast an der Eckfahne. Grund flankte und am langen Pfosten kam ein Essener (Urban?) an den Ball, der gerade noch auf der Linie gehalten werden konnte.

Die nächste dicke Chance bot sich, als Bichler außen steil geschickt wurde und in der Mitte auf Urban flankte, unmittelbar vor ihm konnte ein Aachener den Ball Zentimeter übers eigene Tor klären. Die nachfolgende Ecke landete bei Brauer, der aus spitzem Winkel das Tor jedoch knapp verfehlte.

Keine fünf Minuten später war es erneut Bichler, der flanken konnte, doch der Volley von Wirtz klatschte gegen die Fäuste des Torwarts. Zu diesem Zeitpunkt wäre der Ausgleich mehr als verdient gewesen.

Die Alemannia kam nur noch zu einer Doppelchance, als ein Spieler im Eins-gegen-eins an Raeder scheiterte und dieser den folgenden Nachschuss mit einer sehenswerten Parade aus dem Winkel fischte.

Ansonsten spielte nur RWE, Neitzel schickte nun verstärkt auch Zeiger mit nach vorne. Kevin Grund konnte noch einmal über links in den Strafraum ziehen, sein Pass aber vor den einschussbereiten Remmo und Scepanik geblockt werden.

Als in der Nachspielzeit Bichler im Strafraum fiel, forderten viele Elfmeter, aus meiner Perspektive zwar vertretbar, aber auch dankbar gefallen von Bichler.

Diese erneute 0:1-Niederlage bedeutet, dass RWE nicht mehr ohne Unterstützung Platz 1 erreichen kann. In der aktuellen Form ist jeder Gedanke daran aber ohnehin überflüssig. Erneut war zu sehen, dass Pröger von Wirtz nicht ersetzt werden kann. Dieser steht nächste Woche im Pokal wieder zur Verfügung, ich warne jedoch ausdrücklich davor, in ihm den „Heilsbringer“ zu sehen – an ihm alleine entscheiden sich die Spiele nicht alleine. Er wird aber die Abwehrspieler anders binden, was über außen für mehr Gefahr sorgen dürfte.

Faszinierend auch, was sich Gästespieler (der Aachener Keeper konkret) herausnehmen, weil sie sich durch einen Zaun vor den Heimfans geschützt wissen. Provozierender Jubel dieser Art ist höchst unsportlich und gehört bestraft!

Erwähnenswert: das Gegentor fiel ohne Lucas, der erst Mitte der zweiten Halbzeit ins Spiel kam und seine Sache sehr ordentlich machte. Ich bin gespannt, wer in den Netzwerken diesmal der große Sündenbock ist.

Für meinen Teil bin ich ob der hohen Fallhöhe erst mal bedient. Vor einigen Wochen noch ganz oben, jetzt irgendwo zwischen Hoffnung und Niemandsland. Nicht schön.

Im nächsten Ligaspiel treffen wir auf die Viktoria, die nach Stotterstart in die Spur zurückgefunden hat. Mit Sicherheit keine leichte Herausforderung, vielleicht aber zur rechten Zeit ein Gegner, der den Sieg nötiger benötigt als wir.

Ein Kommentar zu „Strömungsabriss

Hinterlasse einen Kommentar