Solider Auftritt

Samstag galt es für unsere Jungs, auch auswärts den ersten Dreier einzufahren. Wurden Kevin Grund und Felix Backszat gegen Ahlen noch mit einem Tribünenplatz versehen, standen beide wieder im Aufgebot, wobei nur Grund von Beginn an auf dem Platz stand.

Die ersten Minuten waren dadurch geprägt, dass Lippstadt den Ball durch die eigene Abwehr laufen ließ, während RWE sich nicht herauslocken lassen wollte. Erst nach neun Minuten gab es die erste „echte“ Szene des Spiels, diese hatte es jedoch in sich: Nach einem langen Ball der Gastgeber in die Spitze geht Heber zu ungeschickt zum Ball und läuft seinen Gegenspieler einfach um. Der Schiedsrichter hatte keine andere Wahl, als auf Strafstoß zu entscheiden.

Man kennt das als RWE-Fan ja: Man ist sich sicher: „Heute hauen wir sie weg“ und dann sowas. Steringer jedenfalls legte sich den Ball zurecht, verzögerte den Anlauf und schoss den Ball mit voller Wucht an den linken Pfosten (von Keeper Davari gesehen) – Glück gehabt.

Fünf Minuten später wurden dann die anfängliche Geduld belohnt: Langer Einwurf Kefkir, Hahn verlängert und Kehl-Gomez schiebt die Kugel durch die Beine des Keepers zum 1:0 ein! Wieder einmal beweist der Kapitän seine Torgefahr!

Wenige Minuten später erneut Kehl-Gomez, der nach feiner Doppelpass-Staffette mit Grund und Kefkir von links in den Strafraum zieht, Engelmann bedient, der aber knapp am Kasten vorbeischießt. Als Engelmann wenig später von Kefkir freigespielt erneut frei vor dem Keeper auftauchte, schien der Ball schon im Netz zu zappeln, wurde aber dann doch noch geklärt. Dann war es aber doch soweit: Grund will Kefkir anspielen, der Pass landet aber beim Lippstädter Außenverteidiger. Doch anstatt den Ball wegzuschlagen, passt dieser ihn genau in die Füße von Kefkir, der im Sechzehner auf unseren Torjäger ablegt, der nur noch einschieben muss. Das hochverdiente 2:0.

Erneut war es Kefkir, der kurz vor der Pause flach in den Sechzehner spielt, wo Endres auf Kehl-Gomez ablegen kann. Dessen Schuss landet aber in den Armen des Keepers. So ging es mit einer beruhigenden Führung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel legt dann Hahn den Grundstein für den endgültigen „Deckel“: Mit einem seiner brillianten Diagonalpässe – diesmal aus einem Freistoß heraus – schickt er Endres auf die Reise, der viel zu viel Platz auf dem Flügel hat. Kurzer Querpass, erneut Engelmann – 3:0.

Damit war der Drops gelutscht. Zwar konnte Lippstadt noch einmal in Form von Kaiser frei vor Davari auftauchen, dieser behielt aber die Oberhand und konnte den Ball parieren. Die restlichen Szenen gehörten dann wieder unseren Jungs. Engelmann gleich mehrfach, die eingewechselten Platzek und Adetula sowie schließlich Kefkir hatten weitere Chancen, den Spielstand zu erhöhen, am Ende bleib es jedoch beim verdienten 3:0.

Spieler des Tages für mich Kefkir, der an den meisten Offensivaktionen beteiligt war. Endres fällt dagegen leider ziemlich ab, hatte aber ebenfalls eine starke zweite Hälfte. Sein Zusammenspiel mit Plechaty wird auch immer besser. Engelmann macht das, wofür er geholt wurde.

Dass die Konkurrenz aus Dortmund und Köln nicht über ein Unentschieden hinauskam, versüßt diesen Sieg zudem. Nun wartet Fortuna Düsseldorf II auf unser Team, die am Wochenende den Lotteranern ein halbes Dutzend Geschenke überreichte. Das könnte ein ganz anderer Brocken werden. Andererseits könnte eine offensive Ausrichtung der Fortunen mehr Platz für unsere schnellen Spieler bedeuten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich 90 Minuten im eigenen Sechzehner verschanzen, wie es viele andere Teams gegen uns machen. Mit einer Leistung wie am Samstag brauchen wir uns jedenfalls nicht zu verstecken. Als Aufstiegsaspirant ohnehin nicht, das diese Saison nochmal an Körperlichkeit gewonnene Spiel unserer Jungs wird schon regeln!

Ich freu mich auf Freitag, wenn es vor hoffentlich 5.000 Zuschauern wieder heißt: NUR DER RWE!