Ich hab’s dir ja gesagt!

Ich bin Rot-Weisser. Durch und durch. Trotzdem habe ich heute eine fette Gänsepelle bekommen, als die Zweitvertretung der Bauern gegen Duisburg in der Nachspielzeit ausglich. Denn damit war Eintracht Braunschweig aufgestiegen

Eintracht Braunschweig. Was haben wir nicht alles erlebt mit denen? Den Last-Minute-Klassenerhalt vor Ort, als Sascha Wolf Sekunden vor Abpfiff das entscheidende Tor machte, deren Aufstieg, als wir in Münster (willkommen in der Regio) schon wie der sichere Aufsteiger aussahen, dann die Zweitliga-Partien, Tim Erfen, der bei 1:0 den Ball wegkickte, gelb-rot sah, woraufhin wir die Partie durch einen Doppelschlag noch verloren (wir stiegen mit einem Punkt zu wenig ab…), oder dieses unsägliche Jahr, als aus zwei Regios die neue dritte Liga werden sollte und die Eintracht am letzten Spieltag, Lübeck sei „Dank“ noch an uns vorbeizog, uns in die Insolvenz schickte und ihre Reise bis in die Bundesliga fortsetzte. Alles in allem weniger schöne als unschöne Momente. Nichtsdestotrotz ist die Eintracht natürlich auch ein großer Traditionsverein.

Warum es mich dann so fesselte? Wie einige von euch wissen, bin ich leidenschaftlicher „World of Warcraft“-Zocker.

Ein kleiner Auszug… 😉


In meiner Gilde gibt es Leute, die mir bei deren Leitung tatkräftig unter die Arme greifen. Einer davon ist Marcel. Und obwohl wir uns noch nie „in echt“ begegnet sind, behaupte ich, dass wir sowas wie Freunde geworden sind. Man merkt halt, wenn die Schwingungen passen. Er hängt mindestens so sehr an der Eintracht wie ich an RWE, wir tauschen uns regelmäßig im Sprachchat über die Ergebnisse, die Lage der Liga, alte Zeiten (s.o.) aus und haben für „nach Corona“ auch gegenseitige Stadionbesuche zumindest mal ins Auge gefasst.

Als die Eintracht sich also so langsam nach oben arbeitete, habe ich immer wieder gesagt: Bleib entspannt, ihr macht das schon. Aber ihr kennt das: Als Anhänger seines Vereins ist man schon zu oft enttäuscht worden, um es dann wirklich zu glauben. Als am Wochenende dann aus einem 2:1 (Führungstor in der 88.) noch in der Nachspielzeit in bester RWE-Manier ein 2:3 wurde (Wattenscheid lässt grüßen), war der Aufstiegstraum schon geplatzt.

Langer Rede, kurzer Sinn: Heute konnte ich nicht zu unserem wöchentlichen Zock-Abend erscheinen. Als dann die Partie in München beendet war und der Aufstieg feststand, klinkte ich mich mit dem Handy in den Sprachchat ein, um zu gratulieren – er war nicht da. Freudentränen soll man halt rauslassen!

Lieber Marcel, ich gönne dir den Aufstieg von ganzem Herzen! Genieß es! (Ich muss gestehen: Ich bin total neidisch!)

Trotzdem: NUR DER RWE!