Gute Ansätze

So beginnt sie also, unsere erste Saison jenseits der vierten Liga. Gestern Abend gaben sich die Fohlen aus Gladbach ein Stelldichein vor fast 9.400 (!) Zuschauern, darunter sicher etwa 1.500 Anhänger des Bundesligisten, und so wurde auch atmosphärisch ein Ausblick auf das, was uns in der Liga erwarten wird.

Besonders im ersten Durchgang konnte unsere Mannschaft ordentlich mithalten und kam zu mehreren Hochkarätern. Jedoch geriet man bereits nach 10 Minuten ins Hintertreffen, als Heber wegrutschte und Thuram sich mit dem 0:1 bedankte.

Dabrowskis Jungs boten intensives Pressing und schnelles Spiel in die Spitze, was von den Tribünen mit ordentlich Applaus bedacht wurde. Schiri Ulankiewicz, noch bekannt aus der Regio, verweigerte RWE einen Elfer, als Heber nach einer Hereingabe am Elfmeterpunkt vor Sippel am Ball war und von den Beinen geholt wurde und entschied auf Freistoß für die Fohlen. Auf der anderen Seite gab es den Pfiff: Stindl mit einem Steilpass zwischen Heber und Bastians hindurch, Thuram auf dem Weg zum Tor und Golz unglücklich zur Stelle. Plea verwandelte den Strafstoß sicher.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste aus drei Szenen zwei Treffer erzielt, während Rot-Weiss immer wieder im Sippel seinen Meister fand. Dann der Auftritt von Harenbrock. Berlinski (mit enormen Laufpensum!) hatte einen Ball abgefangen und auf Nummer acht abgelegt, und als alle mit der Flanke rechneten, zog Harenbrock aus gut 22m ab – 1:2 mit einem Traumtor.

In der Folge hatte unsere Truppe ein paar mal den Ausgleich auf dem Fuß, aber auch aus besten Szenen konnte man nicht netzen. Rother hatte wohl die größte Chance nach Ablage von Loubongo – Sippel überlegt vermutlich immer noch, wie er den gehalten hat.

Kurz vor der Pause blitzte Gladbachs Klasse dann nochmal auf: Flanke von rechts, hinter Heber fliegt Thuram einen Meter über der Grasnarbe heran – 1:3

Generell hat mich aber der erste Anzug überzeugt, wenn man ihn denn so nennen darf. Natürlich fehlte Eisfeld komplett, ob Engelmann wirklich hinter Berlinski landet, ist auch fraglich. Mit dem Einsatz dieser ersten Halbzeit müssen wir vor Elversberg aber sicher nicht zittern.

In der Pause wechselten beide Teams quasi komplett, lediglich Golz und Tarnat spielten durch. Das gab dem Spiel einen größeren Bruch, zumal Dürholtz/Krasniqi nicht die gute Leistung des Duos Rother/Harenbrock fortführen konnten, wodurch der neue Sturm aus Kefkir, Engelmann und Holzweiler etwas in der Luft hing.

Dennoch war der nächste Treffer unseren Jungs vorbehalten: Holzweiler spekuliert auf einen Querpass, bekommt den Ball und legt vor Moritz Nicolas, dem ehemaligen RWE-Jugendkeeper quer auf den Chefregler – den hätte ich wohl auch irgendwie noch reingelogen.

Gladbach war ebenfalls nicht mehr so druckvoll wie vor der Pause, als mit Neuhaus, Kramer, Herrmann, Stindl, Thuram und Plea gestandene Profis auf dem Platz standen. Nach dem Wechsel war das wohl eher eine C-Elf, die vor allem bei missglückten Abseitsfallen nochmal bei Golz vorstellig werden konnte. Aus einer dieser Situationen fiel dann noch das 2:4, als Sponsel beim Versuch zu klären seinen eigenen Keeper tunnelte.

Kourouma bekam noch einen Extra-Applaus, als er nach 30 Metern Laufduell das Spielgerät an der Torauslinie doch noch erkämpfen konnte. Das waren dann im Grunde auch schon die Höhepunkte der zweiten Halbzeit. Erwähnenswert vielleicht noch, dass Holzweiler vorzeitig wieder ausgewechselt wurde, dem Vernehmen nach war dies jedoch wohl nur eine Sicherheitsmaßnahme und wird keine längere Pause nach sich ziehen.

Der größte Teil der Zuschauer konnte das Ergebnis aber wohl korrekt einordnen und verabschiedete die Mannschaft mit viel Beifall. Gegen einen Bundesligisten ist ein 2:4 wahrlich kein Beinbruch, und ein (durchaus mögliches) besseres Ergebnis hätte vielleicht dazu geführt, den ersten Pflichspielgegner auf die leichte Schulter zu nehmen.

Dabrowski hat sicher einige Schlüsse aus dem Spiel ziehen können und wird unsere Mannschaft perfekt einstellen. Ich freue mich drauf!