Und weiter geht’s

Bevor ich zum Spiel gegen Halle komme: Derzeit ist mein kleiner Blog auf Facebook nicht mehr vertreten. Ich habe mir einen Verstoß gegen Community-Standards eingefangen, indem ich zum 1000. Follower ein Buch verlost habe. Einspruch läuft, aber das kann wohl dauern… Also nicht wundern, teilt das hier über eure Kanäle und alles wird gut. 🙂

Aber es war ja endlich „Restrundenauftakt“ an der Hafenstraße. Eine schier endlose Winterpause haben wir hinter uns gebracht, unterbrochen von dieser unsäglichen Winter-WM in der Wüste. Mehr als 17.000 Zuschauer waren heiß auf das Spiel gegen den Halleschen FC, darunter auch gut 1.000 aus der „Händelstadt“. Das war eigentlich auch schon alles, was an diesem Samstag heiß war: Bei frostigen Temperaturen, im Dauerregen und einer Menge Wind aus allen Richtungen liefen beide Mannschaften auf.

Dabrowski musste bei der Aufstellung improvisieren, weil sich Götze, Young und Heber krankgemeldet hatten, Loubongo kam dafür zu seinem Startelfeinsatz, Fandrich und Herzenbruch rückten in die Startelf. Zu meiner persönlichen Überraschung nahm Bastians die Innenverteidiger-Position ein und „Herze“ ging nach links.

Die (eigentlich schöne) Choreo der Gäste mündete in einer Pyroshow mit viel Rauch, aber leider auch mit „klassischen“ Feuerwerksraketen und Böllern, nach denen dem Vernehmen nach mehrere Ordner medizinisch betreut werden mussten. An dieser Stelle gute Besserung, ich hoffe, es ist nicht Schlimmeres passiert. Das Spiel war kurz unterbrochen, ging aber dann ohne weitere Unterbrechungen aufgrund externer Einflüsse weiter. Die Hallenser präsentierten sich mit einem Banner „Gewalttäter Sport“ – hier dürfte sich der Gastverein meines Erachtens auch gerne mal öffentlich distanzieren. Warum solch ein Banner gestattet ist, entzieht sich ebenfalls meinem Verständnis.

Auf dem Rasen gab es auch nach wenigen Momenten den ersten Schreckmoment, als Wiegel einen Rückpass zu Golz spielen wollte, der Pass jedoch zu kurz geriet und den Gästen eine große Chance eröffnete, der Ball verfehlte das Tor nur knapp.

Es war auf beiden Seiten eine erste Halbzeit, die man bestenfalls als „schwierig“ bezeichnen kann. Zeitweise erinnerte mich das Spiel an das gute alte „PolarSoccer“ auf dem Kennedyplatz – spielst du deinem Mitspieler den Ball nicht genau in den Fuß, ist der Ball unerreichbar. Richtungswechsel quasi nicht unfallfrei machbar. Leider offenbarte unser Team mehr technische Unzulänglichkeiten als der Gegner und ließ öfter Bälle zu weit wegspringen. Dadurch waren echte Spielzüge eher Mangelware und RWE war offensiv weitestgehend unauffällig. Zu viel Langholz bei zu nassem Boden ließen auch beste Situationen dahingehen, mal mit einem schnellen Konter das Spielfeld zu überbrücken. Herzenbruch verhinderte eine gute Einschusschance im eigenen Sechzehner mit einer Monster-Grätsche, ansonsten passierte nicht viel Nennenswertes auf dem Platz.

Als wenige Minuten vor dem Wechsel Wiegel liegenblieb und am Ende gar mit der Trage vom Platz geholt wurde, konnte einem schon Böses schwanen. Für ihn kam Kefkir auf den Platz, Ennali wurde nach hinten rechts beordert und Kefkir auf links gestellt, insgesamt sollte dies aber ohne positive Nebeneffekte bis zum Wechsel bleiben. Überhaupt: Ennali und Defensive – das passte irgendwie in meinen Augen nicht so recht.

Zur Pause wurde dann weiter korrigiert: Engelmann kam für den unauffälligen Fandrich, Kourouma für Loubongo. Berlinski rückte auf die rechte Außenbahn, offenbar sollte Engelmann per Kopf für die Ablage langer Bälle in die Spitze sorgen.

Mir liegt keine genaue Analyse vor, wie viele Pässe und Szenen nun besser klappten, aber nach meiner Gefühlslage klappte es auf dem Weg nach vorne nun deutlich besser, weil Kefkir (und später Eisfeld) den Ball nun auch mal ein paar Meter unter Kontrolle halten konnten und auch mehr Pässe ihr Ziel fanden. Dennoch waren es die Gäste, die bei zwei oder drei Kontern bis in den Essener Strafraum vordringen konnten, dann aber mit dem letzten Pass die falsche Entscheidung trafen und unseren Jungs so die Möglichkeit zur Klärung gaben.

Der Aufreger des Tages geschah jedoch auf der anderen Seite. Nach gefühlvoller Hereingabe kommt Berlinski am Elferpunkt an den Ball und wird nach allen Regeln der Kunst in der Schussbewegung abgeräumt – kein Ballkontakt durch den Verteidiger. Warum Bundesliga-Schiri Willenborg nicht von seiner Pfeife Gebrauch machte und RWE trotz allerbester Sicht aus wenigen Metern den eigentlich fälligen Strafstoß verweigerte, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Sicher, ein Treffer wäre glücklich gewesen – aber man hätte sich wohl kaum darüber beschwert.

So konnte man am Ende von Glück reden, dass ein Hallenser Spieler kurz vor Ende nur den Außenpfosten traf und sich beide Mannschaften torlos unentschieden trennten.

Ein Fazit zu ziehen fällt leider bei den äußeren Bedingungen schwer. Ich hatte den Eindruck, dass die Vermeidung einer Niederlage in manchen Phasen des Spiels Priorität hatte, auch wenn man der Mannschaft vom Einsatz her keinerlei Vorwurf machen kann. Beispielhaft sei hier Berlinski genannt, der zwar oft ein wenig unbeholfen wirkte auf dem rutschigen Untergrund, der aber keinen Ball verloren gab und dessen Trikot wohl auch für den unermüdlichen Peter Sommer eine ganz besondere Aufgabe darstellen dürfte.

Es ist natürlich müßig, darüber zu diskutieren, wie es bei besserem Wetter gelaufen wäre. Wichtig ist jedoch, dass wir nicht verloren haben und den Abstand nach unten mindestens gehalten haben. Sicher, dem Spiel nächste Woche gegen Verl in Paderborn kommt eine ungleich höhere Bedeutung zu, als es bei einem Heimsieg der Fall gewesen wäre. Aber einerseits will man ohnehin in jedem Spiel gewinnen, andererseits ist Verl auch keine Übermannschaft, vor der wir uns verstecken müssten. Schon gar nicht mit dem zu erwartenden Auswärts-Support, der mal wieder allererster Kajüte werden dürfte. Die FFA-Fanbusse sind bereits ausverkauft.

ALLE NACH VERL!

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