Morgen könnte es also endlich soweit sein, unser heißgeliebter Verein könnte die Rückkehr in die Dritte Liga feiern.
Spätestens seit dem doch irgendwie überraschenden Unentschieden (oder doch nicht? Habe ja immer gesagt, dass das auch in der Hinrunde kein sicherer Sieg für Dortmund wurde) hatte ich RICHTIG Puls. Letzter Gedanke abends, erster Gedanke morgens: „Wir können es echt packen diese Saison!“ An frühen Schlaf kaum zu denken, vollkommen gleichgültig das Test-Länderspiel der Nationalmannschaft gegen Dänemark, die Spiele der U21 und der Eishockey-Nationalmannschaft irgendwie mitgenommen, aber halt sehr, sehr emotionslos im Vergleich zu sonst. EM-Fieber? Nicht die Bohne! Alles vollkommen unwichtig.
Dass dies kein Selbstläufer wird, dürfte allen klar sein. Wir brauchen zwingend einen eigenen Sieg, ebenso wichtig ist allerdings ein Wuppertaler Sieg gegen die Borussen, gleichzeitig müssen wir die drei Tore Differenz wettmachen, die uns aktuell noch vom Tabellenführer trennen.
Blenden wir mal die Ereignisse rund um die jüngst bekanntgewordenen Einsprüche aus. Warum ich glaube, dass RWE aufsteigen wird?
1. Wir werden uns keine Blöße geben! Alle für das große Ziel, jeder Spieler wird sich noch mehr den Arsch aufreißen, um die Tür zur Meisterschaft weit aufzustoßen.
2. Wir sind nicht mehr so leicht auszurechnen. Klar, Engelmann liegt in der (internen und gesamten) Torjägerliste deutlich vorne, aber mit Grote, Harenbrock, Kehl-Gomez (vermutlich wieder zurück in der Zentrale?) und Kefkir haben wir vier weitere Spieler im Kader, die wettbewerbsübergreifend zweistellig genetzt haben.
3. Bei allem Respekt: Das Hinspiel war nur knapp, weil wir uns zu Beginn einen dicken Patzer erlaubt haben und Wegberg per Elfer seinen zweiten Treffer erzielen durfte. Das wird morgen nicht passieren.
4. Die Tordifferenz ist kein echtes Hindernis: In der kürzlich von mir veröffentlichten Grafik kann man deutlich erkennen, dass im Fall eines Essener und Wuppertaler Sieges die Chancen für uns deutlich höher stehen als für Schwarz-Gelb. Ein Wiederholungsspiel wäre zwar noch möglich, würde aber ein unfassbares Torspektakel an der holländischen Grenze bedeuten – das möchten ich meinen Nerven gerne ersparen.

5. Die Borussia geht sichtlich auf dem Zahnfleisch. Schon gegen Straelen hatte die Mannschaft Probleme, als Sieger vom Platz zu gehen, gegen Rödinghausen und Homberg kam man nicht über ein Unentschieden hinaus und auch Bergisch Gladbach hatte zu Beginn mehr vom Spiel, bevor der BVB zur Führung eingeladen wurde.
6. Der WSV ist sicherlich – entgegen anderslautender Vermutungen – heiß auf den Sieg. Den Quatsch, dass man RWE aus finanziellen Gründen in der Liga lieber sähe als die Dortmunder, kann ich einfach nicht mehr hören. Die Spieler werden sich nicht mit einer Niederlage verabschieden wollen, zumal vor Zuschauern. Und als Profisportler sollte man ohnehin immer gewinnen wollen.
7. Der WSV ist (vielleicht von Münster abgesehen) der wohl ungemütlichste Gegner, den die Borussia bekommen konnte. Nach der Hinrunde ein fußballerischer Pflegefall, sind sie inzwischen die viertbeste Mannschaft der Rückrunde. Da geht was, zumal: siehe 5.
8. Karma. Der BVB hat uns in dieser Saison nicht nur durch seine Konstanz genervt, er hat das Reglement bis zum Bersten ausgereizt. Da wurde mal eben die Spielstätte gewechselt, weil „sind ja eh keine Zuschauer da“ (nicht etwa des Untergrunds wegen), da holt man einen Passlack von oben, wo andere Vereine auf U19-Spieler hätten zurückgreifen müssen und und und. KARMA IS A BITCH!
Die Lage rund um die Einsprüche kann ich mangels detailliertem Wissen nicht beurteilen. Soweit ich verstanden habe, geht es nicht darum, ob ein Knauff oder Tigges eine gültige Spielberechtigung in den letzten Partien hatte, sondern um das Zustandekommen der Spielabsagen, um die Frage, ob bei der Unterschreitung der 16-Spieler-Marke mit der Ummeldung von Spielern in die erste Mannschaft nachgeholfen wurde. In jedem Fall vertraue ich jedoch RWE und vor allem Marcus Uhlig, dass er nicht leichtfertig die Reputation des Vereins durch sinnlose Winkelzüge aufs Spiel setzt, sondern die erhobenen Vorwürfe durchaus Gehalt haben. Ob dem so war, werden die entsprechenden Leute nach dem Abpfiff am Samstag entscheiden müssen, falls das Geschehen auf dem Platz nicht eine deutliche Antwort gibt. Nächste Instanz nicht ausgeschlossen.
Ich werde versuchen, mich in den kommenden 16 1/2 Stunden so gut wie möglich abzulenken und irgendwann dann auch mal Schlaf zu finden. Leicht wird das nicht. Aber wenn es leicht ginge, wäre es nicht Rot-Weiss Essen.
Sollte der Traum morgen wahr werden, wäre mein ganz persönlicher Wunsch, dass bei aller Freude und Euphorie unter dem Strich nur positive Nachrichten rund um den Verein zu lesen sind. Daher: Eskalation ja, Randale nein!
NUR DER RWE!