Ziemlich okaye englische Woche

Die letzte vergangene Woche brachte für RWE die doppelte Borussia an die Hafenstraße. Während am Mittwoch gegen den (Noch-) Tabellenführer aus Dortmund ein Unentschieden heraussprang, holte unsere Mannschaft Samstag die volle Punktzahl. Es waren zwei Partien, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Schon medial im Vorfeld war angesichts der Tabellenlage deutlich mehr Strom auf dem Kasten. Da äußerten sich ein Watzke und ein Kehl „zufällig“, dass man selbstverständlich gerne die zweite Mannschaft in der dritten Liga haben wolle und auch ansonsten war das Understatement früherer Tage, dass RWE das Maß aller Dinge in der Liga sei, wie weggeblasen. Angereist mit allem, was die Medien-Abteilung des BVB hergab, gaben sich die Dortmunder auch abseits des Platzes, insbesondere auf der Reservebank, als äußerst aggressiv und lautstark. Und auch auf dem Platz zeigte die Mannschaft, warum sie der ärgste Rivale unseres Teams im Kampf um Platz 1 sind, keine andere Mannschaft konnte ein ähnliches Tempo über 90 Minuten durchhalten. RWE hielt aber dennoch gut dagegen, konnte gar nach einer tollen Kombination über Condé und Backszat durch Engelmann mit 1:0 in Führung gehen, eine Verkettung von Unachtsamkeiten führte jedoch etwa 15 Minuten vor Spielende zum (leider eher verdienten) Ausgleich für die Borussen.

Das Spiel rief natürlich sofort wieder die üblichen Verdächtigen auf die Tagesordnung, jene Fraktion, die sowieso schon immer wusste, dass DIESE Mannschaft sowieso kein Spitzenteam sei, dass das „Glück“ der Hinrunde aufgebraucht sei und man nun endgültig für eine weitere Regionalliga-Saison planen könne. Der Gegner sei „galliger“ gewesen (wie sehr ich dieses Wort hasse…), habe wie eine Spitzenmannschaft gespielt und RWE gezeigt, wo die Grenzen sind. Dem kann ich allerdings so in keinster Weise zustimmen. Ja, RWE hat nicht viele Chancen in dieser Partie herausspielen können, aber es haben halt auch die beiden besten Defensiven der Liga gegeneinander gespielt. Und unsere Defensive hat die beste Offensive der Liga – die der Dortmunder – weitestgehend abgemeldet. Sicher gibt es einige Punkte, die man kritisieren könnte, ich denke da an die ständigen Rückpässe auf Davari, der oft nur unter hohem Pressing-Druck mit Langholz reagieren konnte, woraufhin die Dortmunder oft erneut in Ballbesitz gekommen sind. Aber ich behaupte, dass es nur diese defensive Spielweise war, die verhindern konnte, dass wir den enorm schnellen und konterstarken Dortmundern in die blanke Klinge rennen und das Spiel verlieren.

Wie dem auch sei, die vorgenannte Partei wird sich nach 45 Minuten gegen Gladbach bestätigt gefühlt haben. Wenige Ideen, ungenaue Zuspiele, daraus resultierend kaum Torgefahr. Auch ich fand bis zum Wechsel, dass dies zu wenig sei. Andererseits: wie oft haben wir auch im Stream schon die Geduld gelobt, mit der RWE auf die sich bietenden Chancen wartete. Vielleicht stand uns allen hier ein wenig die frühe Führung der Dortmunder im Parallelspiel im Weg, die sicher bewusst oder unbewusst bei uns Zuschauern Stress erzeugt hat. Ich habe mir Teile der ersten Halbzeit noch einmal angesehen und muss feststellen, dass es da tatsächlich nicht wenige Parallelen zu anderen Heimspielen gab. Auch gegen Düsseldorf oder Münster passierte nicht viel Richtung gegnerischem Kasten vor dem Wechsel, man konnte den Druck jedoch auf einem gewissen Level halten und so folgerichtig nach der Pause das Spiel gewinnen.

Gegen die Fohlen also vier Treffer, der doppelte Kehl-Gomez mit zwei quasi identischen Treffern, jeweils vorbereitet von der Eckfahne vom besten Vorbereiter der Regionalliga überhaupt, Kevin Grund, der sich selbst mit einem phantastisch-dreisten Freistoßtreffer adelte, bevor Amara Condé nach blitzsauberem Kombinationsspiel kurz vor Abpfiff auf 4:0 stellte. Deckel drauf, den Kritikern gezeigt, was in der Mannschaft steckt. Geht doch.

Vier Punkte aus diesen beiden Partien sind nicht die optimale Ausbeute, aber die mindeste. Die Dortmunder kommen keinen Schritt von uns weg und spüren unseren Atem im Nacken, da können sie sich auch in unserem Wohnzimmer als Spitzenreiter feiern, wie sie möchten. Sie halten uns nur den Thron warm.

Mittwoch muss (und wird!) die Truppe nun in Ahlen beweisen, dass sie dort besser bestehen kann als der BVB, der bekannterma(a)ßen über ein 1:1 nicht hinausgekommen ist. Da hilft auch alles Geschrei nichts.

Ich erinnere nochmal an den Beginn der Saison, als einige schon nach ein paar Spieltagen eine komplett enteilte BVB-Truppe gesehen haben, die sich früh einen uneinholbaren Vorsprung erspielen konnte. Das war er jedoch nicht, das ist er dieses Mal auch nicht. Bleiben wir bis zum „Hammer-April“ unseres Konkurrenten dran, werden wir dann an ihm vorbeiziehen, da bin ich mir sicher. Schwächen – so viel ist aber auch klar – sollten wir möglichst keine zeigen. Die Mannschaft weiß aber um ihre Aufgabe und Verantwortung.

Lasst uns zuversichtlich bleiben!

NUR DER RWE!

Ein Kommentar zu „Ziemlich okaye englische Woche

  1. Ohne torgefährliche Außenspieler wird das bei RWE nichts. Allein Engelmann ist dazu in der Lage, den Ball über die Linie zu befördern. Young ist eine absolute Zumutung! Er könnte sieben Stunden auf dem Platz herumlaufen, ohne auch nur annähernd Torgefahr auszustrahlen. Auch Endres, Kefkir und letztlich auch Lewerenz sind in dieser Hinsicht Ausfälle. Den Aufstieg können die Essener Rot-Weißen auch in diesem Jahr abschreiben. Herr Neidhart: Warum darf ein völlig überforderter Young ständig auflaufen, während Pronichev überhaupt keine Chance bekommt? Bitter! Es steht also erneut mehr oder minder fest, dass RWE auch im nächsten Jahr nur in der Viertklassigkeit versunken bleibt.

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