FIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINAAALE!!!
Nach einer makellosen Vorbereitung, die mir schon ne Menge Lust auf mehr gemacht hat, hieß es gestern endlich wieder „Pflichtspiel“. Nachdem die Stadt Velbert mit einer äußerst restriktiven Entscheidung nur wenige Zuschauer vor Ort zugelassen hat, war ich wie so viele dazu verdammt, die Partie am Stream zu verfolgen. Ich gehe nur auf wenige Szenen ein, denn mir geht es um eine andere Aussage.
Die erste Halbzeit empfand ich gelinde gesagt als „schwierig“. Zu selten gelang es RWE, die Abwehr der tapfer kämpfenden Velberter zu durchbrechen, und die wenigen Chancen waren nicht wirklich dazu geeignet, so etwas wie Torgefahr heraufzubeschwören. Die TVD hatte ein paar gute Einschussmöglichkeiten, die oft aus Ballverlusten im Mittelfeld resultierten, doch die Schüsse waren jeweils zu platziert, als dass sie eine Gefahr für Jakob Golz im Essener Kasten dargestellt hätten. Die größte Chance für RWE hatte Endres, als er in der Schlussminute der ersten Halbzeit in bester Raheem-Sterling-Manier eine schöne Ablage von Kefkir aus einem Meter übers Tor setzte. Der Schiri erlöste beide Teams (RWE in Velbert, uns vor dem Stream) dann recht pünktlich.
Gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes machte es Endres dann deutlich besser, als er nach einer schönen Ballstafette nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff frei vor dem gegnerischen Kasten auftauchte und zur Führung einschieben konnte. Ab diesem Zeitpunkt schien der Bann gebrochen, RWE schaffte es nun, Tempo ins Spiel zu bekommen und sich einige schöne Situationen herausspielen. Kurz vor Schluss machte dann Simon Engelmann mit seinem ersten Pflichtspieltreffer nach schöner Vorarbeit von Plechaty und Platzek den Deckel auf die Partie, und hätte Adetula wenig später nicht in einer Zwei-gegen-Eins-Situation noch Engelmann überholt und sich ins Abseits begeben, hätte der Sieg höher ausfallen können.
Doch frei nach Mertesacker 2014: „Wollen Sie ein erfolgreiches Turnier oder sollen wir lieber ausscheiden und haben schön gespielt?“ Fußball ist ein Ergebnissport. #Isso
Besonders gut hat mir nach Platzeks Einwechslung in der 60. Minute das Zusammenspiel Engelmann/Platzek gefallen. Hier haben wir eine großartige Option hinzugewonnen, mit zwei torgefährlichen Spielern zu agieren, die die gegnerische Abwehr beschäftigen und damit Lücken für den jeweils anderen reißen können.
Positiv ist mir auch Herzenbruch aufgefallen, der nach seiner Rückkehr eine gute Alternative zu Grund zu sein scheint. Wo Grund mit Technik glänzt, ist „Herze“ ein wenig robuster.
In Halbzeit eins konnte man jedoch erneut erkennen, was uns in der Saison erwarten wird: Wo in der Vorbereitung Gegner standen, denen das Ergebnis „egal“ sein konnte, werden viele Teams auf das übliche Wir-stellen-uns-hinten-rein-und-warten-auf-den-Konter zurückgreifen. An dieser Stelle wird sich zeigen, ob die Mannschaft aus den Fehlern des letzten Jahres lernen bzw. die Schwächen abgestellt werden konnten.
Und damit zur eigentlichen Aussage dieses Textes. Ohne die Euphorie der Vorbereitung zunichte machen zu wollen: Dieses „nur 2:0“ ist vielleicht der Schuss vor den Bug, den einige (vielleicht sogar ich selbst) gebraucht haben. Angesichts hoher Vorbereitungssiege gegen ebenso unterklassige Gegner wie gestern die TVD Velbert konnte man halt schnell ins Schwärmen geraten. Wer sollte uns aufhalten? Daher kam dieses knappe Ergebnis gerade zur rechten Zeit. Die wichtigen Punkte auf dem Weg zum erhofften Aufstieg müssen halt noch geholt werden. Es gilt also, alle Partien mit der gebotenen Ernsthaftigkeit anzugehen und keinen Gegner zu unterschätzen, unabhängig von der Position der Tabelle, der letzten x Spiele oder der eigenen Stärke. Gleichzeitig muss jedoch klar sein: Die Punkte gehören RWE!