Ein erster Schritt in die richtige Richtung

Nein, man darf den heutigen Sieg gegen die kleinen Geißböcke natürlich nicht überbewerten. Aber die Art, wie er zustande gekommen ist, gibt Hoffnung, dass Wuppertal nur ein böser Alptraum war.

Die Startelf bot direkt mal eine Überraschung auf: vorne links durfte Bednarski ran, den ich noch gar nicht wieder fit erwartet hätte. Dafür ging Grund nach hinten, Meier ersetzte den verletzten Unzola.

Wie schon im letzten Heimspiel legte RWE schwungvoll los: 7. Minute – langer Pass auf Pröger, dieser setzt sich im Laufduell gegen seinen Gegenspieler durch und legt den Ball scharf flach in die Mitte, wo Platzo „Danke“ sagt und seinen ersten Saisontreffer erzielte. Knapp zwei Minuten später spielt Pröger diesmal auf der linken Seite einen schnellen Doppelpass mit Bednarski, dieser flankt auf Platzek, der erneut traf. 2:0 nach nicht mal 10 Minuten – das gab Sicherheit.

Wo zuletzt aber der Schlendrian Einzug hielt, konnte unser Team dieses mal durchaus überzeugen. Bis auf wenige ungefährliche Angriffe der Kölner wurde alles abgeräumt, verlorene Bälle schnell zurückgeholt und weitere Chancen herausgespielt. Bednarski hatte das 3:0 auf dem Fuß, ein Querpass auf Platzek hätte dies wohl auch zur Folge gehabt. Bei diesem Spielstand verzeihe ich ihm aber den Eigensinn eines Stürmers, der nach Verletzung zurückgekehrt ist, gerne. Baier hatte noch einen schönen „gedrückten“ Flachschuss im Angebot, Platzek scheiterte mit einem Schuss den Keeper und Malura schoss volley übers Tor, bevor es zur Pause ging.

Nach dem Wechsel wurden die Kölner etwas frecher und schafften es gute 10 Minuten, unsere Truppe mal hinten reinzudrücken, bevor die Partie wieder unter unsere Kontrolle gelangte. Und so konnte schließlich Platzek rechts außen durchbrechen und in aller Ruhe nach innen passen, wo Bednarski zwar den Ball mit der Hacke nicht voll, aber den Keeper auf dem falschen Fuß erwischte – 3:0!

Platzek hatte aus spitzem Winkel noch die Chance zum 4:0, scheiterte aber erneut an einem Reflex des Torwarts.

Die Szene des Spiels jedoch eine eher unschöne: etwa 15 Minuten vor Schluss kommt Pröger erneut außen durch, über Platzek gelangt der Ball zu Baier, der beim Abschluss meiner Meinung nach gefoult wurde – der ansonsten gute Schiri gab Freistoß für Köln. Dass Baier, der nun wirklich nicht als Fallobst bekannt ist, minutenlang auf dem Platz behandelt und sogar direkt ausgewechselt wurde, spricht für mich eher für eine Fehlentscheidung. Ich hoffe, dass es sich höchstens um einen dicken Bluterguss handelt. Das sah auf jeden Fall nicht gut aus.

Danach wurde die Kölner Nummer 12 mit „alle auf die 12“-Gesängen und bei jedem Ballkontakt mit Pfeifkonzert (lange nicht erlebt übrigens) bedacht. Diese Szene brachte einen dicken Riss ins Essener Spiel, offensive Szenen blieben quasi aus. Und so erfolgte der Abpfiff auch ohne nennenswerte Nachspielzeit.

Mann des Spieles (ich bin geneigt zu sagen „mal wieder“) Pröger, der an zwei Toren unmittelbar beteiligt war. Es wurde heute schon rege über seine zu erwartende Ablösesumme diskutiert, die der FC Barcelona in der nächsten Sommerpause überweisen darf. Aber auch Baier, der immer wieder das Spiel verlagerte und Angriffe damit schnell einleitete, war heute für unser Spiel wertvoll. Die Abwehr war erschreckend wenig beschäftigt, Meier und Zeiger hatten mit ihren Aufgaben nur wenig Mühe. Der eingewechselte Jansen hingegen hat bislang noch nicht andeuten können, warum er als „Königstransfer“ bezeichnet wurde. Torgefahr konnte ich bei ihm noch nicht erkennen.

So gilt es nun, am kommenden Wochenende bei den stärker einzuschätzenden Bonnern nachzulegen und die heute gestartete Siegesserie 😉 auszubauen. Ich persönlich bin guter Dinge, dass dies mit einer Leistung wie heute auch gelingen wird.

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