„Döp Döp Döp DödöDöp Döp – ROT-WEISS-ESSEN!“

Es gibt Spiele, die sind legendär. Das 2:0 gegen die Blauen im Pokal, oder das Finale um die Deutsche Meisterschaft 1955. Dann gibt es Spiele, an die erinnert sich keine Sau mehr. Und dann gibt es Spiele, die würden eigentlich in die letztere Kategorie fallen, dann aber durch ihre eigenen Anekdoten vielleicht zumindest unter die Kategorie „weiße noch damals, gegen wen war datt noch?“ fallen. Die Partie gegen die Sportfreunde aus Siegen hat Potential zu ebenjenem.

Die Details rund ums Spiel sind an sich schnell geklärt. Das gesamte Spiel fand im Grunde immer in der Siegener Spielfeldhälfte statt. In der ersten Halbzeit erstocherte sich ein Rot-Weißer einen Querpass, scheiterte dann frei vor dem Keeper beim Versuch, den Ball auf Bednarksi querzulegen. Wenig später lenkte der Siegener Keeper einen Flachschuss von Baier/Rabihic (?) gerade noch an den Pfosten, nach einer kurz ausgeführten Ecke zwang Zeiger den Schlussmann ebenfalls zu einem guten Reflex. Auf der anderen Seite lief ein Siegener nach einem Ausrutscher im Mittelfeld von Lucas alleine auf Heller zu, der den Ball aber parieren konnte, etwa 10 Minuten vor der Halbzeit fiel dann der schmeichelhafte Führungstreffer für die Gäste nach einem Angriff über unsere linke Seite mit dem zweiten Torschuss. RWE musste sich zu diesem Zeitpunkt ankreiden lassen, die eigenen Chancen mal wieder nicht genutzt zu haben, ansonsten hatte man den Gegner eigentlich im Griff.

In der Halbzeitpause gab es dann ein Wiedersehen mit den letzten Helden, die wir hier bejubeln durften: Thamm, Lamczyk und große Teile des 2011er-Aufstiegsteams ließen sich auf dem Feld noch einmal bejubeln und erinnerten an eine „bessere“ Zeit, als die Hafenstraße auf ihre besondere Art bisher zum letzten Mal eine schier uneinnehmbare Festung darstellte.

In Halbzeit zwei ein ähnliches Bild, bis zum Sechzehner überließen die Gäste RWE den Ball, allerdings konnte unser Team über weite Strecken keine weiteren Chancen herausspielen. Es wirkte alles zu lieb, zu harmlos. Ich hatte den Eindruck, dass ein wenig mehr Emotion, etwas mehr Aggressivität auf dem Platz nicht geschadet hätte. Lediglich Malura lieferte sich ein kleineres Scharmützel in mehreren Akten mit einem Siegener, allerdings lag der Schiri hier mit seinen Entscheidungen wohl richtig. In dieser Phase komme ich auf meine Einleitung zurück, denn dieses Spiel wäre wohl nur eines von vielen gewesen, wäre da nicht die englische Groundhopper-Truppe in W3 gewesen, die mit Gesängen à la „Essen’s on fire, your defense is terrified“ (haha, wie zynisch) und „Don’t take me home… I want to stay here and drink all the beer“ zunächst ihre eigene Party feierte, dann aber mit Depeche Modes „I just can’t get enough“ einen respektablen Teil des Block zum Mitsingen (Text siehe Überschrift) animieren konnte. Meine bescheidene Meinung dazu: Das hat Potential, dauerhaft ins Repertoire „unserer“ Ecke und auch darüber hinaus aufgenommen zu werden.

Auf dem Platz gab es dann aber auch noch zwei Höhepunkte: Nach einer Ecke von Lucas wurde der Ball am kurzen Pfosten verlängert und fand den Kopf von Philipp Zeiger, der einmal wieder einen großartigen Tag erwischte und den Ball zum Ausgleich über die Linie drückte, ein paar Minuten später gab es einen feinen Pass vom mal wieder zu ballverliebten Rabihic Richtung Elferpunkt, ein Essener (Windmüller?) täuschte eine Ballannahme an, ließ den Ball aber durch, so dass Bednarski in aller Ruhe annehmen und zum 2:1 einnetzen konnte.

Der Rest des Spiels war eher Ergebnisverwaltung als Spiel auf das 3:1. Warum das so war, das kann wohl niemand ernsthaft beantworten. Wollte man endlich zum ersten Mal diese Saison den dritten Sieg in Folge holen, oder fand man einfach keine Mittel? Insgesamt war mir das rot-weisse Spiel heute zu sehr mit dem Prädikat „FSK 12“ versehen, alles viel zu harmlos. Hier und da mal eine Grätsche oder ein Rempler mehr, um auch die Ränge mitzunehmen und hinter sich zu bringen, dem Gegner auf den Füßen stehen, so etwas hätte ich mir gegen eine sportlich abstiegsgefährdete Truppe, die in den vergangenen Wochen in schöner Regelmäßigkeit die Hucke voll bekommen hat, doch sehr gewünscht.

Wie schon erwähnt Zeiger wie immer das Licht im Dunkel, Baier heute blass. Rabihic muss endlich mal lernen, den Ball rechtzeitig auf den mitgelaufenen Spieler zu spielen, anstatt siebzehn Haken zu schlagen, technisch gesehen kann er das alles doch viel besser.

Am Ende war es also der befürchtete Frühlingskick um die goldene Ananas, das gute, mollige Gefühl, gewonnen zu haben, bleibt. Ich höre mir jetzt nochmal die Best of von Depeche Mode an, vielleicht ist da noch eine andere musikalische Perle dabei.

NUR DER RWE!

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