Mannmannmann…

Freitag Abend, trocken, Champions League, Flutlicht, voller Gästeblock! 

Beste Voraussetzungen also für einen guten Start ins Wochenende. Nach dem grandiosen Einzug ins Pokalfinale ging es gut gelaunt ins heimische Stadion, wo heute die Aachener Alemannia ihre Visitenkarte abgeben sollte (diese Formulierung wollte ich schon immer mal benutzen).

Die erste Hälfte war wie so oft ein Abnutzungskrieg, man neutralisierte sich im Mittelfeld weitestgehend. Platzek hatte die einzig nennenswerte Chance in Hälfte eins, schoss aber aus gut 16m knapp drüber. 

Nichtsdestotrotz hatte das Team unseres Herzens ganz leichte Feldvorteile, auf den Rängen hatte die Alemannia in der ersten Viertelstunde das sagen, dann kam auch die West langsam in Stimmung. 

RWE kam mit viel Schwung aus der Kabine und versuchte, die Aachener Halbprofis hinten einzuschnüren. Doch wie so oft, kaum denkt man, es könnte was gehen, trifft der Gegner. Im Mittelfeld wird nur halbherzig angegriffen, zwei mal steil gespielt, Schuss gehalten, aber von einer Essener Wade vor die Füße von Gödde – den hätte meine Omma auch gemacht. 

Direkt nach dem Anstoß: Ngankam wird steil geschickt, der Schuss zur Ecke geklärt. Diese wird ebenfalls abgewehrt, der Ball kommt zu Baier, der wieder viel Zeit hat, guckt und die Kugel über den Keeper ins Aachener Netz befördert. 1:1 – Déjà-Vu. Dies waren dann die gefühlt einzigen 30 Sekunden, in denen im Gästeblock Stille herrschte. 

RWE wollte nun die Entscheidung, man merkte jedoch auch, dass der Dienstag viel Kraft gekostet hat. Je näher der Abpfiff rückte, desto mehr freundete ich mich mit dem drölften Unentschieden der Saison an. Ich hätte es besser wissen sollen. 

85. Minute, langer Pass auf einen Aachener, der im 16er ungeschickt angegangen wird und fällt. Elfmeter Aachen, ausgerechnet Propheter. 1:2. Danach noch wildes Anrennen, zwei Aachener Konter, aber nichts Nennenswertes mehr. 

Ich mag mich darüber irgendwie trotzdem nicht aufregen. Die Saison ist durch, ich hoffe nur, dass die Zebras die Kanalratten besiegen und uns vorzeitig in den echten Pokal bringen. Das einzige, was mich heute richtig genervt hat, war die Aachener 8. Springt über eine Grätsche von Lucas, wälzt sich aber am Boden, als ob man ihm beide Beine gebrochen hätte. Ein paar Minuten später gewinnt Meier ein Laufduell gegen ihn auf absolut faire (!) Art, der Spinner hält sich das Gesicht. Fair Play geht anders, ein herrliches Plädoyer für den von Hecking geforderten Ehrenkodex. 

Bester Mann heute wieder Gandalf Zeiger, an dem seit Wochen kein Vorbeikommen ist. Heimann im Kasten bei beiden Toren machtlos und bis auf diese ätzenden Abstöße ins Aus auch mit solider Leistung. 

Die Atmosphäre heute sensationell, daran hatten beide Lager ihren Anteil. Wie immer also in der Champions League. Mehr als 10.000 Zuschauer vor Ort – die nächsten 8 Saisons damit finanziell gesichert – was will man mehr. 

Nächste Woche geht es gegen die kleine Borussia aus Dortmund. Ich finde es äußerst skurril, dass ausgerechnet wir einen weiteren Big Point für unsere spezielle Freundin Viktoria beisteuern könnten. Eigentlich ist so langsam mal wieder ein Sieg fällig. 

Bis dahin schau ich mir noch mal die Zusammenfassung von Dienstag an. Das Wochenende lasse ich mir nicht vermiesen.

An dieser Stelle möchte ich auch ausdrücklich nochmal auf den hervorragenden offenen Brief von Doc Welling hinweisen. Wer in meinem Beitrag Anspielungen auf Herrn Koch findet, darf sie behalten. 

Nur der RWE!

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