Das war sie also, die erste von zwei Nachholpartien. In der Wanne-Eickler Mondpalast-Arena ging es gegen die ungeliebten Nachbarn aus dem Norden.
Bedingt durch ein Missgeschick (Handy im Auto vergessen…) kam ich etwa zur 5. Minute ins Stadion. Erstmals gab es auch auf der Sitztribüne Fantrennung – mit einem Lächeln denke ich an die letzte Saison zurück, als Luginger und Böhme mehr oder weniger nette Sprüche um die Ohren flogen.
An dieser Stelle sei angemerkt: ich finde, über die Eintrittspreise dort kann man sich trotz aller Rivalität nicht beschweren.
Da ich keine Lust zur Suche hatte, orientierte ich mich hinter die Essener Bank, wo ich neben Lothar und dem gesperrten Brauer „meinen“ Platz fand.
Leider begeisterte mich das Gesehene überhaupt nicht. Nervöser Aufbau, aggressiv auftretende Gastgeber, und immer wieder Sidney Sam, ehemaliger Nationalspieler, der eine steile Karriere hingelegt hat (nach unten). Kaum zu halten, viele gute Pässe in die Spitze, und anscheinend auch überall auf dem Platz. Als ich einen Moment mal abgelenkt war, zappelte der Ball plötzlich im Netz. Leider kann ich das Tor daher nicht schildern, sorry dafür. Es ging aber herum, dass erneut die Abwehr geschlafen habe.
Die Blauen taten dann das, wofür wir unsere Mannschaft schon so oft verdammt haben: Sie nahmen einen Gang raus, und so kam RWE langsam besser ins Spiel. Nach gut 40 Minuten dann endlich die erste gute Chance: Bednarski konnte den Ball gut behaupten und schickte Huckle auf die Reise. Dessen Querpass landete bei Baier, die Direktabnahme konnte der Keeper nur mit einer Glanzparade zur Ecke klären.
Wenig später dann bekam Rabihic in der Mitte den Ball vor die Füße. Sein guter Schuss wurde aber abgeblockt, landete aber bei Grund, der unstrittig im Sechzehner gelegt wurde – Elfmeter!
Baier verwandelte sicher und holte sich wohl wegen einer Provokation beim Jubel die gelbe Karte.
Mit dem 1:1 ging es dann in die Pause.
Zur zweiten Halbzeit gibt es eigentlich nichts mehr zu berichten. Torraumszenen gab es nicht, beide Abwehrreihen standen gut, während jeweils aus dem Mittelfeld keine Impulse kamen. Jeweils ein paar harmlose Flanken auf beiden Seiten, das war es schon. In den letzten 10 Minuten stand unsere Elf quasi nur noch hinten, ohne sich noch befreien zu können (aber eben auch, ohne Chancen zuzulassen).
Unter dem Strich bleibt eines dieser Unentschieden, die man unter „zumindest nicht verloren“ verbuchen muss. Angesichts des erneuten Unentschiedens der Fohlen gegen Köln ist haben wir eigentlich ja sogar einen Punkt gutgemacht, wenn sich wohl jeder eher drei gewünscht hätte. Rödinghausen konnte die Situation ebenfalls nicht nutzen (1:3 gegen Ahlen), so dass wir nun auf Platz 5 stehen. Wir haben dabei gegen Gladbach, Viktoria und Wuppertal noch ein Spiel in der Hinterhand, lediglich die Dortmunder sind noch ein Spiel zurück.
Ziel muss es nun sein, diese Position bis zur Winterpause mindestens um einen Platz zu verbessern. Dann geht vielleicht ja noch was.
Timo hat mir auf jeden Fall versprochen, die Saison noch nicht aufzugeben. Und das ist doch auf jeden Fall ein gutes Signal!